Tagebuch

Du bist das Beste, was deinem Kind passieren konnte!

Als junge Mutter ist man tagtäglich mit Erziehungsfragen konfrontiert. Jeder will gutgemeinte Ratschläge geben, völlig egal ob man danach fragt oder nicht. 

Als ich zum ersten mal Mutter geworden bin, war ich neben all den überwältigenden Gefühlen und der lebensverändernden Umstellung vorallem eines; Total überfordert. Und zwar mit ALLEM🙈 Ich fühlte mich wie die Hauptperson auf einer Bühne vor einem riesigen Publikum – und kannte den Text nicht… 

Überall doe’s and dont’s; Baby nicht an der Brust einschlafen lassen, Baby allein Schlafen lernen, unbedingt Stillen aber ab dem 5. Monat soll es Brei essen, Baby nicht zu viel Tragen weil es sonst nie (NIE!) laufen lernt usw. Die Liste ist schier endlos. Doch ich hab manchmal das Gefühl, dass man das alles nur deshalb tun und lassen sollte, um so schnell wie möglich wieder an das Leben heran zu kommen, welches man vor den Kindern hatte, an die „Normalität“. Doch das ist eine Illusion und widerspricht dem natürlichen Instinkt von Mutter und Kind. Man zwängt sich in ein System, weil man denkt, man müsse es so machen, die Anderen tun es ja schliesslich auch so. Aber ist es auch das Beste für Mutter und Kind?

Man will die Kinder so schnell wie möglich abnabeln. Das beginnt schon bei der Geburt! Ein Kind sollte so früh wie möglich ans Essen herangeführt und abgestillt werden. Aber warum so früh? Warum nicht erst nach 1 Jahr? Ich habe noch nie ein 5-jähriges Kind getroffen, dass noch an die Brust will… Und wenn schon? Das hat mich nicht im Geringsten zu interessieren! Aber wehe man Stillt noch mit 2 Jahren. Da werden die Ratschläge immer lauter. Oder andersrum; man stillt gar nicht!😱 Auch da wird man verurteilt… Wieviele Kämpfe werden in den eigenen vier Wänden wohl ausgetragen (zum Leidwesen der Kleinen), nur weil eine Mutter (die ja alles zum ersten Mal macht!), gesagt bekommt, wie es laufen sollte… Irgendwer hat mal gesagt, dass ein Kind „normalerweise“ mit 6 Monaten durchschlafen können sollte. Nach 6 Monaten mit Baby das nicht durchschläft – Kampfsituation! Irgendwer hat mal gesagt, dass das Kind spätestens mit Jährig alleine im eigenen Zimmer Schlafen sollte. Nach einem Jahr mit Baby das nicht alleine schlafen will – Kampfsituation! Irgendwer hat mal erforscht, dass ein Kind dieses und jenes bis zu einem gewissen Alter können muss… Aber wer sind die? Sind „die“ dabei und reden uns gut zu, wenn wir Abends unser vor Frust und Verzweiflung weinendes Kind in sein hübsch dekoriertes Bettchen legen und wir stur daneben sitzen und es „aushalten“, nur weil es jetzt ja im entsprechenden Alter ist?? Oder trösten sie eine verunsicherte Mami, die denkt sie mache alles falsch, nur weil ihr Baby noch mit 8 Monaten den aufwändig zubereiteten Brei auf den Boden wirft? Ein Kind das mit 15 Monaten noch nicht läuft muss „beobachtet“ werden…

Dabei braucht man als junge Mutter vor allem eines; Menschen, die ihr sagen wie toll und mit wieviel Hingabe sie ihre neue Herausforderung meistert! Und Kaffee😉

Darum: Ja, ich stille mein Baby in den Schlaf und wir schlafen danach eng aneinander gekuschelt ein. Wir geniessen das! Und ja, ich begleite meinen bald dreijährigen Sohn in den Schlaf, streichle, kuschle, höre zu, bis er die Sicherheit bekommen hat, um sich dem Schlaf hinzugeben. Ja, es dauert manchmal eine ganze Stunde – na und? Ich hab kein Stress, es gehört zum Mami-sein dazu. Es ist die Folge (und somit Verantwortung) von dem Wunsch, Kinder zu haben. Ich liebe es! Und ich geniesse es! Ich denke in solchen Momenten oft, wie viele Mütter es doch gibt, die ALLES tun würden, um nochmals so einen Moment erleben zu dürfen… Und ja, mein Mann und ich kommen jämmerlich zu kurz dabei aber unsere Beziehung hält das aus! Wir wissen, dass es nicht für immer so ist. Diese Momente sind unendlich kostbar und flüchtig und ich bin mir dessen so bewusst, daher möchte ich sie mir nicht nehmen lassen, weil „ein Zweijähriger doch langsam selber einschlafen können sollte“, weil „es doch viel zu viel Zeit beansprucht“, weil „es früher so war“ oder „es besser ist für das Kind“ (wtf!??) oder was auch immer ich mir schon anhören musste. Irgendwann kommt der Tag, an dem meine Kinder ihre Autonomie einfordern, genau so, wie sie irgendwann Laufen gelernt haben. DANN ist der Zeitpunkt gekommen um loszulassen. Um nicht mehr in den Schlaf zu Begleiten, um nicht mehr beim Anziehen zu helfen, um Abzustillen oder um aufzuhören zu Tragen. Jede Mutter spürt instinktiv, wann es soweit ist. Aber ich werde nie etwas künstlich herbeiführen, weil irgendwer irgendwann mal die Idee hatte, das zu einem „Gesetz“ zu machen. Wer sind diese Menschen überhaupt? Ich kenne sie gar nicht! Alles was ich habe und brauche sind mein Herz, meine Muttergefühle mein Instinkt und meine Intuition. 

Klar und ohne Widerrede, braucht ein Kind Regeln und Grenzen! Es sollte ein schützendes Nein akzeptieren, keine anderen Lebewesen schlagen, Bitte und Danke sagen, vielleicht auch mal ruhig dasitzen usw.! Aber dies alles sollte liebevoll geschehen und ist nicht mit einem Liebesentzug herbeizuführen, ohne Schaden anzurichten…

Liebe (Neu-) Mamis da Draussen ; hört auf, euch ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ihr eure Kinder anscheinend verwöhnt! Die Anderen sollten eins haben, weil sie sich in eine der intimsten Beziehung einmischen! Es wird Zeit, dass „unsere“ Einstellung normal ist und nicht die veralteten, immer gleichen, sturen Vorsätze und Regeln, wie sie in den letzten Generationen gepflegt wurden. Ich kanns echt nicht mehr hören das ständige „Ah waaaass?? Du machsch das IMMERNO soooo!?!?“ Es ist ein neues Zeitalter angebrochen, wir sind freier als jemals zuvor! Hört einzig und allein auf eure Intuition, auf eure Wünsche und euer Herz! Jeder hat sein eigenes Tempo.

Wir (die Menschen), haben uns Gott sei Dank in so vielen Bereichen des Lebens weiterentwickelt, so wie es unsere Spezies ständig nach Höherem streben lässt. Also können wir doch auch unsere Kinder miteinbeziehen und ihnen das Komplettpaket weitergeben, was wir an Liebe und Fürsorge haben. So werden ihre Herzen von Grund auf mit Liebe gefüllt und wir können dazu beitragen, dass die Welt in Zukunft vielleicht etwas besser wird….❤️

So, ich hab alles gesagt🤷🏻‍♀️🤓😃

Eure Rebekka ✌🏼

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